Das Schon-jetzt und Noch-nicht der Moderne. Ironisches Komplizentum zwischen Autor und Leser bei Otto Julius Bierbaum

serena grazzini
Primo
;
2020-01-01

Abstract

Dank seinem Engagement als Schriftsteller, Übersetzer, Feuilletonist, Herausgeber, Gründer und Mitarbeiter von Zeitschriften sowie Mitwirkender bei der ersten deutschen Kleinkunstbühne verdient es Bierbaum, als eine zentrale Figur der Moderne und als eine typische Erscheinung der Übergangszeit zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert betrachtet zu werden. An seinem Schreiben können sowohl literarische Experimentierlust als auch das Festhalten an traditionellen Erzählmustern beobachtet werden, die auf die für die damalige Übergangsepoche kennzeichnenden ästhetischen Schwankungen hinweisen. In dieser Hinsicht kann seinem Werk ein exemplarischer Charakter zugeschrieben werden, und seine Untersuchung gewährt Einblicke in die Veränderungen, durch die viele Autoren der Jahrhundertwende das Verhältnis zwischen Autor und Empfänger zu revolutionieren trachteten. Es ging um Versuche, die ansatzweise eine Richtung einschlugen, die ihre volle Entfaltung erst später in den Avantgarden fand. Anhand von Bierbaums Werk soll es im Folgenden darum gehen, die Keime dieser Richtung in ihrem historischen und epistemologischen Zusammenhang hervorzuheben und die Aufmerksamkeit auf die Rolle zu lenken, die die Adressatenfunktion dabei spielt. Das Thema wird aus kulturpoetischer und sprachwissenschaftlicher Perspektive behandelt. Abschnitte 2 und 3 bieten eine kultur- und literaturwissenschaftliche Überlegung über Bierbaums Erzählwerk im Kontext der Moderne und der angestrebten Überwindung der Trennung zwischen Literatur und Leben. Abschnitt 4 präsentiert die linguistische Analyse des exemplarisch gewählten "Ein Brief an eine Dame anstatt einer Vorrede". Diese Untersuchung hebt hervor, wie die Erzählinstanz und ihr Bezug auf den Leser versprachlicht werden, und zeigt die Verschränkung von fiktiver und realer Adressatenfunktion in Bierbaums Vorrede. Ein kurzer Vergleich mit anderen, radikaleren Autoren der damaligen Zeit schließt den Aufsatz ab (Abschnitt 5).
2020
Grazzini, Serena; Ballestracci, Sabrina
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