Von der Literaturkritik allseitig gelobt, erleben surreale Schreibweisen in der neueren deutschsprachigen Literatur eine Hochkonjunktur, vor allem bei Schriftstellern und Schriftstellerinnen – wie schon bei Peter Weiss – mit Migrationshintergrund und transnationalem Bewusstsein. Manchmal verfahren diese Autoren und Autorinnen wie beispielsweise Herta Müller, Emine Sevgi Özdamar, Yoko Tawada, Marica Bodrožić, Saša Stanišić – und ungeachtet der unübersehbaren Unterschiede zwischen ihnen – in Anlehnung an den französischen Surrealismus, manches Mal verfolgen sie auch eigene Wege und schaffen an surrealistische Werke erinnernde literarische Bilder und textuelle Formationen, welche üblicherweise als surreal bezeich-net werden. Ähnlich wie Peter Weiss – oder wie zu seiner Zeit die dem Surrealismus z.T. nahe stehenden Autoren Paul Celan und Wolfgang Hildesheimer – teilen auch viele heutige Schriftsteller und Schriftstellerinnen die Erfahrung der Grenzüberschreitung, der Konfrontation mit dem Nicht-Vertrauten, in einigen Fällen des endgültigen Entrissenseins aus der heimatlichen Umgebung und des gebrochenen Verhältnisses sowohl zur Mutter- als auch zur Zielsprache...

Surreale Schreibweisen gestern und heute. Das Beispiel von Peter Weiss im kontrastierenden Vergleich zu Tendenzen der Gegenwartsliteratur

Serena Grazzini
2023-01-01

Abstract

Von der Literaturkritik allseitig gelobt, erleben surreale Schreibweisen in der neueren deutschsprachigen Literatur eine Hochkonjunktur, vor allem bei Schriftstellern und Schriftstellerinnen – wie schon bei Peter Weiss – mit Migrationshintergrund und transnationalem Bewusstsein. Manchmal verfahren diese Autoren und Autorinnen wie beispielsweise Herta Müller, Emine Sevgi Özdamar, Yoko Tawada, Marica Bodrožić, Saša Stanišić – und ungeachtet der unübersehbaren Unterschiede zwischen ihnen – in Anlehnung an den französischen Surrealismus, manches Mal verfolgen sie auch eigene Wege und schaffen an surrealistische Werke erinnernde literarische Bilder und textuelle Formationen, welche üblicherweise als surreal bezeich-net werden. Ähnlich wie Peter Weiss – oder wie zu seiner Zeit die dem Surrealismus z.T. nahe stehenden Autoren Paul Celan und Wolfgang Hildesheimer – teilen auch viele heutige Schriftsteller und Schriftstellerinnen die Erfahrung der Grenzüberschreitung, der Konfrontation mit dem Nicht-Vertrauten, in einigen Fällen des endgültigen Entrissenseins aus der heimatlichen Umgebung und des gebrochenen Verhältnisses sowohl zur Mutter- als auch zur Zielsprache...
2023
Grazzini, Serena
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11568/1220909
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