Im akademischen Diskurs wird in den letzten Jahren die „Krise der Germanistik“ wieder zunehmend thematisiert. Das Thema, zugeschnitten auf die „Legitimationskrise“ der traditionellen Germanistik, hat in Deutschland eine lange Tradition. Legitimation ist ein Fachwort des Rechts, der Politikwissenschaft, der Soziologie, das auf Begriffe wie ‚Berechtigung‘ und ‚Rechtfertigung‘ verweist. Seit den 90er Jahren erscheint die „Krise“ der literaturwissenschaftlichen Germanistik weniger als Legitimations-, denn als eine Identitätskrise, die durch die zentrifugale Anziehungskraft anderer Wissenschaften bewirkt wird. Ähnliches geschieht – weltweit – in der sprachorientierten Ausrichtung der Disziplin und sogar in der „kommerziellen“ DaF-Unterrichtspraxis, wo dem DaF-Gegenstand zunehmend Attribute hinzugefügt werden: Deutsch für den Beruf, Deutsch für die internationale Kommunikation, Deutsch für Mediziner, Ingenieure, Juristen, Deutsch für Jugendliche, für Senioren, usw. Die Frage, die hier debattiert wird, ist, welche Variante des Deutschen zur universitären Unterweisung am dienlichsten sein kann.

Über die Beziehungen der deutschen Literatur- und Sprachwissenschaft gestern und heute. ein Vorschlag für die Profilierung der Germanistik im DaF-Bereich

FOSCHI, MARINA
2015-01-01

Abstract

Im akademischen Diskurs wird in den letzten Jahren die „Krise der Germanistik“ wieder zunehmend thematisiert. Das Thema, zugeschnitten auf die „Legitimationskrise“ der traditionellen Germanistik, hat in Deutschland eine lange Tradition. Legitimation ist ein Fachwort des Rechts, der Politikwissenschaft, der Soziologie, das auf Begriffe wie ‚Berechtigung‘ und ‚Rechtfertigung‘ verweist. Seit den 90er Jahren erscheint die „Krise“ der literaturwissenschaftlichen Germanistik weniger als Legitimations-, denn als eine Identitätskrise, die durch die zentrifugale Anziehungskraft anderer Wissenschaften bewirkt wird. Ähnliches geschieht – weltweit – in der sprachorientierten Ausrichtung der Disziplin und sogar in der „kommerziellen“ DaF-Unterrichtspraxis, wo dem DaF-Gegenstand zunehmend Attribute hinzugefügt werden: Deutsch für den Beruf, Deutsch für die internationale Kommunikation, Deutsch für Mediziner, Ingenieure, Juristen, Deutsch für Jugendliche, für Senioren, usw. Die Frage, die hier debattiert wird, ist, welche Variante des Deutschen zur universitären Unterweisung am dienlichsten sein kann.
2015
Foschi, Marina
File in questo prodotto:
Non ci sono file associati a questo prodotto.

I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.

Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11568/758843
Citazioni
  • ???jsp.display-item.citation.pmc??? ND
  • Scopus ND
  • ???jsp.display-item.citation.isi??? ND
social impact